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Mit Herz, Körper und Verstand

Die Auseinandersetzung mit persönlicher Gesundheit fängt heute häufig bei akut notwendiger Stressbewältigung an. Stress hat dabei weit mehr destruktives Potenzial als auf physiologischer und psychologischer Ebene im Alltag oft eingestanden wird. Die eingeschränkte Sicht und Flexibilität im Erleben und Handeln führt insb. bei chronischem Stress zu Störungen der Beziehungen (insb. auch zum Selbst), der Leistungsfähigkeit in Beruf und Ausbildung und nicht zuletzt auch der allgemeinen Genussfähigkeit und Lebensqualität im Ganzen. Hier braucht es zunächst flexible und kurzfristig wirksame Behandlungsansätze, die Stressreduktion, Orientierung und im 2. Schritt eine Persönlichkeitsentwicklung miteinander vereinen. All das ist nicht nur möglich und eine Chance in krisenhaften Zeiten, sondern häufig als Lernaufgabe auch zumeist nicht anders zu realisieren (Wer begibt sich schon freiwillig in den Sturm?). Im Ergebnis können wir dann u.a. von der Entwicklung von Resilienz oder nach Viktor Frankl vom kultivierten Willen zum Sinn sprechen. 

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In meiner Arbeit verbinde ich systemische, gestalt- und tiefenpsychologische Ansätze mit einer konsequent achtsamkeitsbasierten Grundhaltung und Gesprächsführung. Dieser integrale Ansatz fördert einen gesundheitsförderlichen und integrierenden Prozess der Selbstwahrnehmung und -Regulierung sowie der Persönlichkeitsentwicklung und des "Selbstverstehens". Die Verfahren sollen dabei angemessen transparent und nachvollziehbar sein. Dazu ein knapper konzeptioneller Rahmen: 

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Systemisches (Ver-)Arbeiten - Neuordnung in drei Ebenen

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Neuordnung 1 - Vergangenheit

Systemisch meint dabei zunächst eine Anerkennung und Würdigung bisheriger „Lösungsversuche“ sowie der dabei gelernten Muster, inneren Erzählungen bzw. Narrative. Hierbei werden die wahrgenommenen Probleme in ihrer bisherigen Beziehung und Kommunikation in sozialen Systemen wie z.B. Familie, Arbeitsumfeld oder Freundeskreis formulierbar, transparent und verstehbar.

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Neuordnung 2 - Gegenwart

Von hier aus geht die Blickrichtung regelmäßig ins Hier und Jetzt, in dem sich das Erleben in Beziehung zu sich und anderen in einem geschützten Erfahrungsraum artikulieren kann. Dazu dienen insb. achtsamkeitsbasierte Verfahren wie z.B. ACT (Akzeptanz- und Commitment-Therapie), Übungen zum Selbstmitgefühl, etc. welche eine lebendige Erlebnisorientierung unterstützen. 

Neben den sozialen Systemen liegt der Fokus hier auch auf dem inneren (intrapsychischen) System, z.B. um innere Anteile, Glaubenssätzeund (insb. psychische) Grundbedürfnisse, die insb. bei Konflikten und Entscheidungsfragen hinsichtlich Beziehung und Beruf häufig eine zentrale Rolle spielen. Hier reichen die jeweiligen Muster und Zusammenhänge mitunter auch weiter in die persönliche (Coping-)Biographie zurück. Beispiele für typische Glaubenssätze sind: „Ich schaffe das nicht“, „Ich bin nicht gut genug“, „Ich bin nicht richtig“, "Ich darf das nicht" oder ein „Ich gehöre nicht dazu“. Zum integrativen Ansatz gehört hier auch, diese inneren Anteile und Glaubenssätze in ihrer vormaligen Sinnhaftigkeit und Funktionalität zu würdigen. Dies kann bedeuten zunächst an einem Standpunkt der Akzeptanz anzukommen, tiefer zu verstehen, Unausgesprochenes zu sagen und damit verbundene Gefühle zuzulassen. Meist bevor es in die Veränderung und Überwindung dieser im Alltag mitunter recht energie- und zeitaufwändigen bzw. blockierenden Erlebensmuster gehen kann.

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Neuordnung 3 - Zukunft

Ebenso wird von Anfang an lösungs- und ressourcenorientiert in die Zukunft gefragt. Welche gelebten oder noch nicht ausreichend realisierten Werte und Ziele weisen den Weg, welche Stärken und Kraftquellen verdienen mehr Aufmerksamkeit und ein Kultivieren. Welche alltagsbezogenen Handlungen können bereits sehr früh im Alltag erprobt, verankert und im Verlauf zur gesunden Gewohnheit werden? Von einer Vermeidungsmotivation "weg von" hin zur Annäherungsmotivation "hin zu". 

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Auf diese integrierende Weise kann der Blick nicht nur nach vorn gerichtet, sondern stets auch weiter werden und den gewünschten Erkenntnisraum stabilisieren. Welche Strukturen und Dynamiken, Rollen, inneren Anteile und Überzeugungen sind in den relevanten Systemen miteinander in Verbindung, wo bestehen evtl. Konflikte in Bedürfnissen bzw. der Interaktion? Hierbei können jeweils bewusste Perspektivenwechsel, Prinzipien der Beziehung- und Distanzwahrnehmung, sowie Begrenzung und Bewegung neue Veränderungsimpulse bewirken. Auch das Arbeiten mit Polaritäten, Differenzierungen und Grundbedürfnissen im Kontext der Persönlichkeitsstruktur (nach C.G Jung) kann hierbei eine Rolle spielen.  

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Körperachtsamkeit

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Sowohl beim Erkennen der Ausgangslage (Status Quo), also auch bei der Erweiterung von Perspektiven der Lösungsfindung und ganz wesentlich in ihrer nachhaltigen Umsetzung und Integration im Alltag können achtsamkeitsbasierte Verfahren dementsprechend hilfreich sein. Hiermit wird die gedankliche Ebene und „Auseinandersetzung“ mit dem Thema um die körperliche Ebene der Wahrnehmung, spontanen Intuition und der persönlichen Weisheit erweitert. Der Körper weiß häufig mehr als „man denkt“. Dieser holistische Ansatz kann vor allem dann hilfreich sein, wenn die Bewältigungsversuche (Copingstrategien) vor allem „im Kopf“ stattfinden bzw. „verkopft“ erlebt werden. Beispiele dafür sind etwa Grübeln, sich Sorgen, ständig ein Szenario XY durchgehen und wälzen, etc. Insofern eignet sich dieser Ansatz sehr gut auch als Ergänzung bzw. in Kombination mit einem Achtsamkeitstraining oder bei bereits bestehender Achtsamkeitspraxis.

Lösungen bedeuten im Alltag häufig ein Ausprobieren von noch nicht gewohntem Verhalten oder ein achtsames Innehalten in Situationen die vormals noch automatisch, unbewusst und schnell abliefen.

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Achtsamkeit meint in dem Zusammenhang aber auch eine langjährig geübte bzw. trainierte bzw. verkörperte Haltung der Achtsamkeit. Für die Gesprächsführung ermöglicht dies eine unvoreingenommene, „nicht-wissende“ bzw. interessiert „neugierige“ Grundhaltung. Mit Haltung ist hier nicht zuletzt auch das „Halten“ von schwierigen Gefühlen (u.a. der KlientInnen sich selbst gegenüber) und Themen gemeint. Schwierig ist dabei im Artikulieren und Ausdrücken von Gefühlen häufig mehr das Ungewohnte.

 

Für mich macht es letztlich das Besondere und die Demut von Beratungs- und Therapiegesprächen erst aus, dass sich hierin etwas zeigen darf, das inmitten des Alltäglichen mitunter nur schemenhaft und problemorientiert betrachtet bzw. wahrgenommen werden kann. Und ja, Therapie bedeutet in dem Sinne natürlich stets auch eine Form der inneren Arbeit, die wiederum Entwicklung und inneres Wachsen bedeuten kann.

 

Dabei unterstütze ich auch Sie von Herzen gerne. 

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