Focusing
Achtsamkeitsbasierte Beratung & Therapie
Focusing ist ein integraler Bestandteil meiner täglichen Arbeit, welcher einen Ausweg aus dem limitierenden "Gedankenhaus" und dem oft eingleisigen Gedankenkarussell ermöglicht und dabei gleichzeitig einen Weg in die systemisch-gestaltpsychologische Arbeit mit inneren Anteilen eröffnet.
Was ist Focusing?
„Focusing nenne ich die Zeit, in der man mit etwas ist, das man körperlich spürt, ohne schon zu wissen, was es ist“. (Prof. Eugene T. Gendlin. Psychotherapieforscher und Entwickler der Focusing-Methode).
Dieser Prozess ist besonders bei der therapeutischen Begegnung mit schwierigen oder blockierenden Emotionen hilfreich, neben der Entwicklung eines ausgeglichenen Selbstverhältnisses zu bewussten wie häufig auch unbewussten, unerwünschten Persönlichkeitsanteilen.
Der Körper ist das integrierende und facettenreichste Medium in Beratung & Therapie:
Unser Körper lebt in den Situationen (embodied situations) und Beziehungen, er weiß stets mehr, als wir rein kognitiv wissen können. Denken und kognitiv verarbeiten wir gleichzeitig nur einzelne Aspekte der Wirklichkeit. Jedoch sind stets zahlreiche innere und äußere Aspekte in einer Situation beteiligt und wirksam, welche wir nicht in Worte fassen und wahrnehmen können. Gespeichert und verarbeitet werden diese Informationen insb. auf der Körperebene. Wenn wir diese im Focusing bewusst erleben können, fördern wir unser "Selbstverstehen" und die achtsame Grundhaltung des "Sich-Selber-Verstehen-Könnens".
Focusing ist eine Form der Introspektion (Innen-Schau):
In komplementärer Erweiterung des Alltagsbewusstseins, mithilfe dessen wir uns analytisch durch Vergangenes und Künftiges denken, führt uns die Focusing-Methode eine Ebene tiefer. Hier ist das Denken zwar ebenso präsent und abrufbar, jedoch rückt durch die Introspektion nun stärker das achtsame Spüren und Fühlen in den Fokus. Ebenso werden hier intuitive Fähigkeiten und die körperbasierte Intelligenz zugänglich, über die Menschen ganz grundlegend bzw. universell verfügen.
Achtsamkeit spielt hier eine zentrale Rolle, jedoch unterscheidet sich das Verfahren von meditativen Praktiken insofern, als dass Focusing ein aktives In-Beziehung treten mit inneren Erfahrungen, Bildern und Anteilen mit sich bringt. Durch Focusing und das non-direktive Arbeiten mit dem sogenannten "Felt Sense" werden dabei ebenso Bedeutungen sichtbar und (therapeutische) Bewegungen möglich. Schließlich können Lösungsprozesse und Veränderungen initiiert, integriert und konsolidiert werden.
Die drei beschriebenen Ebenen Alltagsbewusstsein - Focusing-Bewusstsein und Achtsamkeit/Meditation werden manchmal auch mit der Metapher eines Fahrstuhls veranschaulicht:
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Im Alltag (im Bild der obere Stock) befindet sich das unbewusste Denken und der Tun-Modus
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Im Focusing (Erdgeschoss) sind Gedanken und Körper/Emotionen, Tun und Sein in bewusster Interaktion
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In der Meditation (Untergeschoss) befindet sich der bewusste Sein-Modus, die Stille, das aktive Nicht-Tun.